1. Halbjahresprogramm 2015

Hier das 1. Halbjahresprogramm   als pdf-Datei.

1. Donnerstag, 26. März 2015
18.00 Uhr im Schenkel-Schoeller-Stift in Düren-Niederau
Vortrag von Herrn Dr. Wilhelm Nellessen:
Düren und Preußen – eine Episode?

Gemessen an der mehrhundertjährigen Geschichte der Stadt nimmt die Verbindung Düren zu den Preußen eine relativ kurze Zeitspanne ein. Sie begann 1815 mit der Neuordnung Europas aus dem Wiener Kongress und endete 1932 nach 117 Jahren für die Stadt ebenso unversehens wie sie begonnen hatte im „Preußenschlag“ Franz von Papens, dem Ende preußischer Eigenstaatlichkeit, bekräftigt 1934 durch die Gleichstellung der Länder mit dem Reich. Man kann das Ende Preußens aber auch schon nach 66 Jahren auf das 1871 ansetzen, wo das historische Preußen mit der Reichsgründung im Deutschen Reich aufging und als eigener Staat auf der internationalen Bühne nicht mehr auftrat oder nach 75 Jahren mit dem Abgang Bismarcks von der Preußischen Bühne und Wilhelms des II. imperialer Reichspolitik, oder mit Abdankung der Hohenzollerndynastie 1918/1919 nach 103 Jahren. Das Sterben Preußens zog sich hin. Der formalen Auflösung des Staates Preußen nach 132 Jahren, von dem Historiker Friedrich Ebel als Leichenschändung bezeichnet, durch das alliierte Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25.02.1947 kommt nur noch deklaratorische Bedeutung zu.

Was ist von der Preußischen Herrschaft geblieben im Leben der Stadt? Einige Straßennamen: Hohenzollern-, Bismarck-, Scharnhorst-, Moltkestraße, die an Preußen erinnern? Bei „Kreuzstraße“ muss interpoliert werden, um auf das Eiserne Kreuz als Auszeichnung der preußisch-deutschen Kriege zu kommen. Der Adler im oberen

Feld des Stadtwappens ist nicht der preußische, sondern der Reichsadler, eine Reminiszenz an die Reichsstadt Düren, die 1242 von Kaiser Friedrich II. an Graf Wilhelm IV. von Jülich verpfändet und bis zur Einverleibung in den französischen Staatsverband 1801 in Jülichem (Wittelsbacher) Besitztum blieb. Die Titularbezeichnung „Herzog von Jülich“, die der preußische König 1815 nach dem Erwerb des Rheinlandes angenommen hatte, blieb bis zur Abdankung des Hauses Hohenzollern 1918 mit dem Preußischen Herrscherhaus verbunden.

 

 

2. Dienstag, 14. April 2015 bis Mittwoch, 15. April 2015

Studienfahrt nach Marburg und Alsfeld – Ein Ausflug in das Mittelalter

Leiter: Dr. Helmut Irmen

Unsere Exkursion führt uns zunächst nach Marburg/Lahn. Venedig ist bekannt für seine tausend Brücken, Marburg für seine Treppen und Gassen. Schon Jacob Grimm sagte einst: „Ich glaube, es sind mehr Treppen auf den Straßen als in den Häusern“. Krumm, buckelig, verwinkelt und steil, so ist die Marburger Oberstadt. Hier ist das Mittelalter noch spürbar. Aber Marburg ist auch jung und lebendig. Dafür sorgen schon die vielen Studenten, die im Stadtbild präsent sind.

Nach einer eingehenden Besichtigung der Stadt geht es weiter nach Alsfeld, eine Stadt in der Mittelgebirgslandschaft zwischen Schwalm und Vogelsberg mit einem mittelalterlichen Stadtkern. Über 400 Fachwerkhäuser sind in der Altstadt erhalten. Für die Sicherung der alten Baustrukturen erhielt Alsfeld als eine von europaweit 5 Städten die Auszeichnung „Europäische Modellstadt für Denkmalschutz“.

Wir übernachten in Alsfeld im Hotel Esmer „Zur Erholung“, www.esmerhotel.de.

Ein Doppelzimmer inklusive Frühstück kostet pro Nacht 80,00 €, ein Einzelzimmer inklusive Frühstück 55,00 €.

Es haben sich bereits 14 Teilnehmer verbindlich für die Fahrt angemeldet. Ob wir mit Privat-Pkw oder Bus fahren, hängt von den weiteren Anmeldungen ab. Für den Bus sind mind. 20 Teilnehmer erforderlich.

Anmeldungen bitte an: Dr. Helmut Irmen, Im Christental 27, 52399 Merzenich, Tel: 02421 393568, Handy: 0179 4654233 oder mail: irmen-recht@web.de.

Anmeldeschluss für die Fahrt ist der 7. März 2015.

3. Donnerstag, 16. April 2015, 18 Uhr im Schenkel-Schoeller-Stift in Düren-Niederau

Vortrag von Herrn Dr. Achim Jaeger:

Die Gürzenicher Synagoge

Die Synagoge im Dürener Stadtteil Gürzenich wurde am 07.09.1906 feierlich eröffnet und im Zuge der „Reichskristallnacht“ am 10.11.1938 zerstört. Heute erinnert eine Stele an die jüdische Gemeinde und die Synagoge in Gürzenich.

Zur Geschichte der Gürzenicher Synagoge

In Gürzenich erinnert heute eine der zehn Rückriem-Stelen an den früheren Standort der Synagoge an der Schillingsstraße, die während des Pogroms im November 1938 zerstört wurde. Dies bedeutete eine brutale Zäsur in der mehrere Jahrhunderte währenden Geschichte der ortsansässigen jüdischen Bevölkerung. Bereits im frühen 19. Jahrhundert hatte es ein Bethaus in Gürzenich gegeben, das allerdings im Laufe der Zeit baufällig geworden war und nicht mehr genutzt werden konnte. Die alte Gürzenicher Synagoge wurde 1903 zum Abriss bestimmt. Bis zur Fertigstellung einer neuen Synagoge befand sich ein Betsaal der jüdischen Gemeinde Gürzenich zwischenzeitlich in einem profanen Gebäude. Es wurde schließlich eine neue Synagoge erbaut, deren feierliche Einweihung am 7. September 1906 erfolgte. Die architektonische Gestaltung des Synagogengebäudes sowie die Geschichte des Bauprojektes werden im Vortrag zur Darstellung gebracht, der zudem weitere Aspekte der deutsch-jüdischen Lokalgeschichte aufgreift.

Im Anschluss an diesen Vortag findet die diesjährige

Mitgliederversammlung

statt.

Tagesordnung:

1.Jahresbericht des Vorsitzenden und Kassenbericht des Schatzmeisters

2.Bericht der Kassenprüfer

3.Entlastung des Vorstandes

4.Verschiedenes
 
 

4. Dienstag, 12. Mai 2015 im Landgericht Aachen

Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagenbehörde

Eröffnung der Ausstellung und Vortrag:

Die Stasi-Unterlagenbehörde

Der Dürener Geschichtsverein hat in Zusammenarbeit mit dem Präsidenten des Landgerichts Aachen und dem Aachener Anwaltsverein Herrn Roland Jahn eingeladen. Der Bundesbeauftragte wird eine Ausstellung im Foyer des Landgerichts eröffnen und seine Behörde und deren Zukunft vorstellen. Näheres wird noch mit gesonderter Einladung mitgeteilt.
 

5. Dienstag, 2.Juni 2015

Exkursion

Leitung: Gabi Regulla

Wir fahren durch das Tal der Maas nach Namur, der Hauptstadt der Wallonie. Gabi Regulla wird uns wie immer begleiten. Wir besichtigen die Stadt und die Zitadelle. Nach dem Mittagessen bleibt Zeit für eigene Erkundungen.
Mindestteilnehmerzahl 20

Anmeldung bis 30.04.2015, Abfahrt: 8.00 Uhr Annakirmesplatz

Die Rückfahrt ist für 17.00 Uhr geplant.

Wichtiger Hinweis

ERLÄUTERUNGEN ZUR STUDIENFAHRT

Veranstalter im Sinne des Reisevertragsrechts (§§ 651a ff. BGB) ist die

Firma Siepen-Reisen

Am Wingert 97

52355 Düren-Gürzenich

Abfahrt pünktlich um 8.00 Uhr an der P+R-Haltestelle Anna-Kirmes-Platz in Düren

Verbindliche Anmeldung auf der beigefügten Postkarte

beim DÜRENER GESCHICHTSVEREIN bis zum Anmeldeschluss

zugleich Überweisung des Fahrtkostenanteils auf Konto
IBAN 04 3955 0110 0000 3234 36 der Fa. Siepen

Kennwort: DGV und Datum der Fahrt

Die Anmeldung ist erst wirksam mit Eingang der Zahlung; diese verfällt bei Rücktritt.

Ersatzteilnehmer, die die Ziele des DÜRENER GESCHICHTSVEREIN billigen, sind möglich.

Bei Absage durch den Verein (z.B. wegen zu geringer Beteiligung) erfolgt Rückerstattung.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Katzgrau-Koch,
Tel. 02422 / 5 00 99 18

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Vorträge I/2015

 

1. Donnerstag, 26. März 2015
18.00 Uhr im Schenkel-Schoeller-Stift in Düren-Niederau

Vortrag von Herrn Dr. Wilhelm Nellessen:
Düren und Preußen – eine Episode?

Gemessen an der mehrhundertjährigen Geschichte der Stadt nimmt die Verbindung Düren zu den Preußen eine relativ kurze Zeitspanne ein. Sie begann 1815 mit der Neuordnung Europas aus dem Wiener Kongress und endete 1932 nach 117 Jahren für die Stadt ebenso unversehens wie sie begonnen hatte im „Preußenschlag“ Franz von Papens, dem Ende preußischer Eigenstaatlichkeit, bekräftigt 1934 durch die Gleichstellung der Länder mit dem Reich. Man kann das Ende Preußens aber auch schon nach 66 Jahren auf das 1871 ansetzen, wo das historische Preußen mit der Reichsgründung im Deutschen Reich aufging und als eigener Staat auf der internationalen Bühne nicht mehr auftrat oder nach 75 Jahren mit dem Abgang Bismarcks von der Preußischen Bühne und Wilhelms des II. imperialer Reichspolitik, oder mit Abdankung der Hohenzollerndynastie 1918/1919 nach 103 Jahren. Das Sterben Preußens zog sich hin. Der formalen Auflösung des Staates Preußen nach 132 Jahren, von dem Historiker Friedrich Ebel als Leichenschändung bezeichnet, durch das alliierte Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25.02.1947 kommt nur noch deklaratorische Bedeutung zu.

Was ist von der Preußischen Herrschaft geblieben im Leben der Stadt? Einige Straßennamen: Hohenzollern-, Bismarck-, Scharnhorst-, Moltkestraße, die an Preußen erinnern? Bei „Kreuzstraße“ muss interpoliert werden, um auf das Eiserne Kreuz als Auszeichnung der preußisch-deutschen Kriege zu kommen. Der Adler im oberen

Feld des Stadtwappens ist nicht der preußische, sondern der Reichsadler, eine Reminiszenz an die Reichsstadt Düren, die 1242 von Kaiser Friedrich II. an Graf Wilhelm IV. von Jülich verpfändet und bis zur Einverleibung in den französischen Staatsverband 1801 in Jülichem (Wittelsbacher) Besitztum blieb. Die Titularbezeichnung „Herzog von Jülich“, die der preußische König 1815 nach dem Erwerb des Rheinlandes angenommen hatte, blieb bis zur Abdankung des Hauses Hohenzollern 1918 mit dem Preußischen Herrscherhaus verbunden.

3. Donnerstag, 16. April 2015, 18 Uhr im Schenkel-Schoeller-Stift in Düren-Niederau

Vortrag von Herrn Dr. Achim Jaeger:
Die Gürzenicher Synagoge

Die Synagoge im Dürener Stadtteil Gürzenich wurde am 07.09.1906 feierlich eröffnet und im Zuge der „Reichskristallnacht“ am 10.11.1938 zerstört. Heute erinnert eine Stele an die jüdische Gemeinde und die Synagoge in Gürzenich.

Zur Geschichte der Gürzenicher Synagoge

In Gürzenich erinnert heute eine der zehn Rückriem-Stelen an den früheren Standort der Synagoge an der Schillingsstraße, die während des Pogroms im November 1938 zerstört wurde. Dies bedeutete eine brutale Zäsur in der mehrere Jahrhunderte währenden Geschichte der ortsansässigen jüdischen Bevölkerung. Bereits im frühen 19. Jahrhundert hatte es ein Bethaus in Gürzenich gegeben, das allerdings im Laufe der Zeit baufällig geworden war und nicht mehr genutzt werden konnte. Die alte Gürzenicher Synagoge wurde 1903 zum Abriss bestimmt. Bis zur Fertigstellung einer neuen Synagoge befand sich ein Betsaal der jüdischen Gemeinde Gürzenich zwischenzeitlich in einem profanen Gebäude. Es wurde schließlich eine neue Synagoge erbaut, deren feierliche Einweihung am 7. September 1906 erfolgte. Die architektonische Gestaltung des Synagogengebäudes sowie die Geschichte des Bauprojektes werden im Vortrag zur Darstellung gebracht, der zudem weitere Aspekte der deutsch-jüdischen Lokalgeschichte aufgreift.

Im Anschluss an diesen Vortag findet die diesjährige

Mitgliederversammlung

statt.

Tagesordnung:

1.Jahresbericht des Vorsitzenden und Kassenbericht des Schatzmeisters

2.Bericht der Kassenprüfer

3.Entlastung des Vorstandes

4.Verschiedenes

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