Jahresprogramm 2020

Donnerstag, 05. März 2020, 19 Uhr
Vortrag: Dr. Helmut Irmen
Justiz und Gerechtigkeit im Dritten Reich am Beispiel des Sondergerichts Aachen

Im Rahmen des Veranstaltungsprogramms der Städte Jülich und Düren,des Museums Zitadelle, des Stadt- und Kreisarchivs Düren sowie der Volkshochschule Jülicher Land berichtet der Referent über seine Forschungen zum Sondergericht Aachen. Er erklärt, dass die Juristen des Dritten Reiches einem Regime dienten, dass die Grundrechte aufgehoben und die Prinzipien des Rechtsstaats restlos beseitigt hatte. Die Juristen wurden mit Gesetzen konfrontiert, die staatliches Unrecht förderten und auch forderten. Konsequent und zielgerichtet hat das Regime die Justiz in sein Herrschaftssystem eingebunden und für seine rassistischen und menschenverachtenden Ziele eingesetzt. Die Richter des Dritten Reiches sollten „Träger der völkischen Selbsterhaltung“ und Gehilfen der Staatsführung sein. Die Bindung des Richters an das Gesetz wurde abgelöst durch die Bindung an den Willen der politischen Führung.

Im Jahre 1941 wurde in Aachen ein Sondergericht installiert. Die Sondergerichte waren für besonders schnelle und strenge Entscheidungen – vor allem auch im Krieg – bekannt. Der Vortrag beschäftigt sich anhand von Archivmaterial mit der Tätigkeit des Sondergerichts Aachen von der Gründung bis zu seinem Ende. Dabei wird die Rechtsprechung, die auch Fälle in Düren und Jülich betraf, und auch das Personal in den Blick genommen.

Haus der Stadt Düren, Stefan-Schwer-Str. 4-6

Eintritt frei – Gäste sind herzlich willkommen

Die gleiche Veranstaltung findet auch am 25.03.2020 um 19.30 Uhr in Jülich in der Schlosskapelle der Zitadelle statt.

Mittwoch, 08. April 2020, 19 Uhr
Vortrag: Dr. Odile Häringer
Die Auswirkungen der französischen
Dekrete auf die Wirtschaft der Region
Düren im 19. Jahrhundert

Die Besatzung der linksrheinischen Gebiete durch die Französische Revolutionsarmee und ihre anschließende Eingliederung in die Französische Republik bzw. das Französische Kaiserreich haben die politische und gesellschaftliche Ordnung dieser Region tiefgreifend geändert. Vor allem wurden die wirtschaftlichen Strukturen dauerhaft umgewandelt. Innerhalb dieser Entwicklung nimmt die Region Düren aufgrund ihrer ungewöhnlichen politischen und konfessionellen Eigenschaften einen besonderen Platz ein. In der traditionellen katholischen Gegend lebten bereits seit dem 17. Jahrhundert einige protestantische Familien. Durch die neuen französischen Gesetze von Zwängen befreit, werden diese den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt Düren einleiten und jenseits der „Französischen Zeit“ das politische und wirtschaftliche Leben dominieren.

Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud,
Kölnstraße 62, 52351 Düren

Eintritt frei – Gäste sind herzlich willkommen

Dienstag, 21. April 2020
Exkursion nach Bonn
Ausstellung in der Bundeskunsthalle
BEETHOVEN. Welt. Bürger. Musik

Anlässlich des 250. Geburtstags des großen Komponisten und Visionärs Ludwig van Beethoven präsentiert die Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem Beethoven-Haus in Bonn die zentrale Ausstellung BEETHOVEN. Welt. Bürger. Musik zum Jubiläumsjahr 2020. Die Schau zeichnet die wichtigsten Lebensstationen Ludwig van Beethovens (1770 – 1827) vor dem Hintergrund historischer Ereignisse nach und verschränkt diese mit seinem musikalischen Werk. Die Ausstellung bildet gemeinsam mit der Eröffnung des Neuen Beethoven-Hauses den Auftakt zum Jubiläumsjahr.


Abfahrt, Uhrzeit und Kosten werden noch bekannt gegeben.
Anmeldung wird erbeten bis zum 29.02.2020 bei dem Vorsitzenden Dr. Helmut Irmen,
Telefon: 02421 / 39 35 68
Mail: irmen-recht@web.de

Mittwoch, 13. Mai 2020, 19 Uhr
Monika Freifrau Geyr von Schweppenburg
Gartendenkmalpflege im Rheinland am Beispiel der Gartenanlage der Familie Hoesch in Schneidhausen, Vortrag

Nach einer kurzen Biografie und erläuternden Worten zum Begriff der „Gartendenkmalpflege im Allgemeinen“ wird die Referentin als praktisches Beispiel die Geschichte der Gartenanlage der Familie Hoesch in Schneidhausen bis in die Gegenwart vorstellen. Hierbei soll auch ein kurzer Überblick über die Familie Hoesch in Schneidhausen versucht werden.
Die Referentin verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung im Bereich der Gartendenkmalpflege und der Beratung für historische Grünanlagen. Sie analysiert Gartenanlagen, schreibt Gutachten und Parkpflegewerke und berät Interessenten bei der Erhaltung und Gestaltung historischer Gärten.

Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud,
Kölnstraße 62, 52351 Düren

Eintritt frei – Gäste sind herzlich willkommen

Exkursion
Vom 04. bis 05.06.2020 fahren wir nach Münster!

Münster ist eine Stadt in Westfalen mit insgesamt 314.000 Einwohnern, davon 55.000 Studenten. Damit gehört Münster zu den 10 größten Universitätsstädten Deutschlands.
Die Stadt ist ein wichtiger Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort und Sitz mehrerer Hochschulen. Wichtige Gerichte und Verwaltungseinrichtungen für das Land Nordrhein Westfalen sind in Münster ansässig. Ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt ist der St. Paulus-Dom aus dem 13. Jahrhundert mit gotischen und romanischen Elementen. Der Prinzipalmarkt ist von Giebelhäusern, dem gotischen Rathaus und der Lambertikirche aus dem Spätmittelalter umgeben. Im Park des barocken Fürstbischöflichen Schlosses befinden sich Gewächshäuser des botanischen Gartens. Das Kunstmuseum Pablo Picasso beherbergt eine Sammlung von Lithographien des Malers.

Wir werden morgens vom Annakirmesplatz aus mit dem Bus der Firma Siepen nach Münster fahren. Eine Übernachtung ist in einem Landgasthof in der Nähe von Münster geplant.

Die Kosten und die weiteren Einzelheiten für die Fahrt werden noch ermittelt. Bei Interesse bittet der Vorsitzende, Dr. Helmut Irmen,
Telefon: 02421 / 39 35 68 bzw. per
Mail: irmen-recht@web.de um Voranmeldung bis spätestens zum 29.02.2020.

Donnerstag, 24.092020, 19 Uhr
Vortrag Dr. Dieter Lenzen
Zwangsarbeit Monschauer Land

Das katholisch geprägte Monschauer Land bildete keine Insel im nationalsozialistischen Deutschland. Der Referent geht den örtlichen Ausprägungen der Zwangsarbeit von 1939 bis 1945 nach, wobei das Hauptaugenmerk auf den Opfern und dem heutigen Umgang mit der Erinnerung an den größten Fall der Ausbeutung „von ausländischen Arbeitskräften in der Geschichte seit dem Ende der Sklaverei im 19. Jahrhundert“ liegt. Dem Stalag VI H in Arnoldsweiler fiel dabei die Rolle zu, die Nachfrage an Kriegsgefangenen – militärische Zwangsarbeitern – zu sichern.

Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud,
Kölnstraße 62, 52351 Düren

Eintritt frei – Gäste sind herzlich willkommen

Mittwoch, 14.10.2020
Vortrag Oberstleutnant Mario Cremer
Die Schlacht um den Hürtgenwald und die Auswirkungen auf das Rurland

Referent Oberstleutnant Mario Cremer ist seit 35 Jahren Soldat und bildet seit langem an verschiedenen Schulen der Bundeswehr den Führungsnachwuchs der Infanterie aus. In seiner Freizeit beschäftigt er sich seit fast 40 Jahren mit den Ereignissen der Kämpfe um den Hürtgenwald in dem Zeitraum 12.09.1944 bis 02.03.1945. Über Jahre gesammelte Kriegserlebnisse von Zeitzeugen hat er mit seriösen Quellen wie dem Bundesarchiv oder vergleichbaren Archiven in den Vereinigten Staaten abgeglichen und in den korrekten historischen Kontext gesetzt. Sein Anliegen ist es, neben dem Schildern der Gefechtsabläufe handelnde Personen näher zu beleuchten und auch heute immer noch in den Medien oder Veröffentlichungen weiter gegebene Gerüchte. Unwahrheiten und Legenden um die Geschehnisse im 2. Weltkrieg im Hürtgenwald aus dem Weg zu räumen und vor allem die Geschehnisse objektiv und fair zu bewerten. Im Hürtgenwald kämpften von September 1944 bis zum März 1945 insgesamt 120.000 Soldaten gegeneinander. Um den Geschehnissen das Abstrakte zu nehmen, kommen viele Zeitzeugen-
erinnerungen zur Sprache, die für einen lebendig gestalteten Vortrag garantieren.

Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud,
Kölnstr. 62, 52351 Düren

Eintritt frei – Gäste sind herzlich willkommen

Mittwoch, 11.11.2020
Vortrag Axel Steiger, Rechtsanwalt
und Präsident der
Karnevalsgesellschaft Südinsulaner
Geschichten und Anekdoten
um den Karneval im Dürener Land

Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud,
Kölnstr. 62, 52351 Düren

Eintritt frei – Gäste sind herzlich willkommen

Mittwoch, 25.11.2020
Vortrag Dr. Peter Staatz M.A.
Peter Josef Schmitz – Bürgermeister der Stadt Düren von 1933 bis 1942

Peter Josef Schmitz ist bis heute einer der umstrittensten Persönlichkeiten der jüngeren Dürener Stadtgeschichte. Sehen die einen in ihm einen überzeugten Nationalsozialisten, betrachten die anderen ihn als „verkappten Widerstandskämpfer“. Wo aber liegt die Wahrheit? Was lässt sich über Peter Josef Schmitz ermitteln? Der Werdegang von Peter Josef Schmitz, der von 1920 bis 1932 Beigeordneter und von 1933 bis 1942 Bürgermeister in Düren war, soll in diesem Vortrag nicht nur anhand „öffentlicher“ Darstellungen wie Presseerzeugnissen, sondern auch aufgrund den Zeitgenossen unbekanntem Aktenmaterial dargelegt werden. Hierbei sollen Stärken, aber auch Fehler und Versäumnisse von Peter Josef Schmitz beleuchtet werden. In den Vortrag fließen nicht nur die bereits 2004 publizierte Biografie, sondern auch die seitdem gewonnenen neueren Erkenntnissen über Peter Josef Schmitz ein, die ein noch differenzierteres Bild von einer Persönlichkeit ermöglichen, die über 20 Jahre in leitenden Positionen in Düren tätig gewesen ist.

Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud,
Kölnstr. 62, 52351 Düren

Eintritt frei – Gäste sind herzlich willkommen

Mittwoch, 09.12.2020, 19 Uhr
Vortrag Michael Heinzel
Wo ist denn Bollenien? – Geschichten aus dem deutsch/belgischen Grenzland

Der Eisenbahnhistoriker aus Bonn ist der Frage „wo war denn Bollenien?“ nachgegangen.

Die heutige, deutsch-belgische Grenzregion hat in den letzten 200 Jahren eine wechselvolle Geschichte genommen, von der ihre Bewohner natürlich betroffen, aber an deren Geschehen sie weitgehend unbeteiligt waren. Sie haben dabei nicht nur viel Leid durch zwei Kriege, sondern auch ihre „Grenzwertigkeit“, auch vielfach Benachteiligungen und Verdächtigungen erdulden müssen: Den Preußen war es ein Dorn im Auge, dass sie teilweise schon eher Französisch als Deutsch sprachen. Später waren sie für die Nazis keine richtige Deutsche, eben nur Volksdeutsche, auf die im Zweifel kein Verlass war. Für die Belgier waren sie zu Deutsch und damit ebenfalls unsichere Kantonisten.

Vier Wochen vor Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde 1949 an der Grenze noch eine belgische Zone eingerichtet, kaum 20 km² mit gerade 1000 Einwohnern, noch nicht einmal zusammenhängendes Gebiet, das der Volksmund in liebevoller Verehrung seines Verwalters, General Bolle, Bollenien nannte und das immerhin 9 Jahre Bestand hatte, bevor der belgisch-deutsche Ausgleichsvertrag diesen „schönen Zeiten“ ein Ende bereitete.
Vielleicht durch dieses wechselvolle Leben „zwischen Baum und Borke“ haben die Bewohner diesseits und jenseits der Grenze inzwischen zu einer Identifikation und Kultur gefunden, für die eine Staatsgrenze nur eine unsichtbare, willkürlich geschaffene, ja immer noch variable Linie auf der Landkarte, aber nicht in ihren Köpfen ist. In diesem Sandwich-Dasein leben hier heute vielleicht die ersten Europäer, die mehr regional als national orientiert sind. Sie sprechen zwar deutsch, sind aber nicht mehr deutsch.

Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud,
Kölnstr. 62, 52351 Düren

Eintritt frei – Gäste sind herzlich willkommen

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